Betriebsportrait Orth Automobile GmbH
Obertiefenbach | Die Orth Automobile GmbH, gegründet 1951 von Werner Orth Senior, blickt auf eine über 70-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Mit über 70 Jahren Erfahrung setzt die Orth Automobile GmbH auf eine starke Ausbildungsförderung und engagiert sich für die berufliche Integration junger Menschen im ländlichen Raum.
Anfangs als Fuhrunternehmen tätig, erweiterte der Betrieb sein Portfolio mit der Eröffnung einer Werkstatt im Ort Obertiefenbach. Nach der Übernahme durch Werner Orth Junior und seiner Ehefrau Anja Orth im Jahr 1990 expandierte das Unternehmen und zog 2004 in das Industriegebiet „Investzentrum B49“. Das Karosseriezentrum befindet sich weiterhin am ursprünglichen Standort. 2025 wurde der Standort Idstein hinzugefügt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 22 Auszubildende in den Bereichen KFZ-Mechatronik, Lagerlogistik und Automobilverkauf.
Der Fachkräftemangel und die Integration von Nachwuchskräften
Im Bereich der Kraftfahrzeugmechatronik für Nutzfahrzeuge zeigt sich der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt. Viele Auszubildende bevorzugen den Bereich KFZ-Mechatronik, was die Gewinnung von Fachkräften erschwert. Das Unternehmen begegnet diesem Problem, indem es in die Ausbildung von jungen Menschen investiert. Es werden nicht nur technische Neuerungen im Arbeitsalltag integriert, sondern auch moderne Arbeitsplätze geschaffen, um den Mitarbeitenden ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.
„Wir leben eine familiäre Atmosphäre und schaffen damit genau das, was in großen Betrieben oft fehlt: ein starkes Zugehörigkeitsgefühl. Wer bei uns arbeitet, soll sich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gut aufgehoben fühlen. Nach der Ausbildung übernehmen wir unsere Fachkräfte langfristig und investieren in ihre Weiterbildung. So bleiben wir nicht nur als Betrieb wettbewerbsfähig, sondern geben engagierten Mitarbeitenden echte Perspektiven“, erklärt der Geschäftsführer Werner Orth.
Herausforderungen im ländlichen Raum
Die ländliche Lage der Orth Automobile GmbH bringt bestimmte Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Mobilität und Wohnraum. Lange Fahrtzeiten und seltene öffentliche Verkehrsanbindungen erschweren den Arbeitsweg, insbesondere für junge Menschen, die häufig noch keinen Führerschein besitzen. Diese Faktoren stellen eine zusätzliche Hürde für die Rekrutierung von Auszubildenden und Fachkräften dar.
„Der ländliche Raum bringt in Sachen Mobilität besondere Herausforderungen mit sich. Für unsere Belegschaft bedeuten lange Fahrtzeiten und seltene Verbindungen eine tägliche Hürde auf dem Arbeitsweg. Besonders junge Menschen, die oft (noch) keinen Führerschein haben, stehen vor diesem Problem – und wir als Betrieb ebenso, wenn es darum geht, sie für eine Ausbildung oder Beschäftigung bei uns zu gewinnen“, erläutert Orth.
Kooperation mit Wirtschaft integriert
Wirtschaft integriert spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Orth Automobile GmbH, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Seit 2021 besteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit, bei der das Projekt Menschen mit Sprachförderbedarf gezielt auf den Übergang in Ausbildung und Beruf vorbereitet. Ein Teilnehmer konnte sich im Rahmen einer betrieblichen Erprobung für eine Ausbildung im Bereich KFZ-Mechatronik qualifizieren. Ein weiterer Auszubildender erhielt durch die Unterstützung des Projekts eine wertvolle Begleitung, die ihm half, seine Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
„Angesichts des deutlichen Fachkräftemangels sind wir auf engagierte und motivierte Nachwuchskräfte angewiesen. Wirtschaft integriert hilft uns dabei, genau diese Talente zu finden. Das Projekt begleitet Menschen mit Sprachförderbedarf und unterstützt sie gezielt auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf. So profitieren nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch wir als Betrieb – denn wir gewinnen motivierte Fachkräfte, die wir langfristig in unser Team integrieren können“, so Werner Orth.
Geschäftsführer Werner Orth und der Auszubildende Bashir Zamani