Ivanna und Viktoriia, Auszubildende zur Chemielaborantin und Biologielaborantin
Die Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH bietet mit dem Berufsorientierungsangebot „Chemie Integriert“ speziell Geflüchteten aus der Ukraine die Chance, sich beruflich [neu] zu orientieren und ihre Talente zu entfalten. Durch eine intensive Berufsorientierung im Industriepark Höchst erhalten die Teilnehmenden nicht nur praktische Einblicke in verschiedene dort angebotene Berufe, sondern auch die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und sich für einen EQ- und/oder Ausbildungsplatz in einem der dort ansässigen und am Projekt teilnehmenden Unternehmen zu qualifizieren.
Ivanna und Viktoriia haben diese Chance genutzt. Ihre Einstiegsqualifizierung absolvierten sie anschließend begleitet von Wirtschaft integriert. Hier erzählen sie von ihrem Weg und wie sie trotz der schwierigen Umstände ihre berufliche Zukunft in Deutschland gestalten.
Ivanna ist 18 Jahre alt und die Älteste unter ihren Geschwistern. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine musste sie gemeinsam mit ihrer Familie aus Kiew nach Deutschland fliehen. In ihrer Heimat hat Ivanna ihr Abitur mit großem Erfolg abgeschlossen und eine umfassende musische Ausbildung am Klavier absolviert. „Ich habe viele Jahre Klavier gespielt und an sämtlichen Konzerten der Musikschule teilgenommen“, berichtet sie stolz.
Schon in den letzten Jahren ihrer Schulzeit begann Ivanna sich besonders für Chemie und Medizin zu interessieren. Sie suchte nach einer Ausbildung oder einem Studium in diesen Bereichen. „Ich mag die Wissenschaften und ihre Genauigkeit, aber gleichzeitig auch Kunst und Kreativität“, erklärt sie. Die Möglichkeit, in verschiedenen Laborberufen zu schnuppern, bot sich ihr schließlich durch Chemie Integriert und die sich darauf ergebende Einstiegsqualifizierung in einem großen Unternehmen im Industriepark Höchst.
Besonders erfreulich für Ivanna ist, dass ihr Praktikumsunternehmen aus der Einstiegsqualifizierung ihr einen Ausbildungsplatz als Chemielaborantin angeboten hat. „Ab dem 1. September werde ich dort beginnen, und darüber freue ich mich schon sehr“, erzählt sie voller Vorfreude. „Für eine Ausbildung zur Chemielaborantin habe ich mich entscheiden, da ich Aufgaben im Bereich der Synthese neuer Stoffe und deren Prüfung sehr interessant finde“, erzählt Ivanna. Sie ist sich sicher, dass dieser Beruf nicht nur wertvoll und abwechslungsreich ist, sondern auch eine sichere Zukunft bietet. Ihr nächstes Ziel nach der Ausbildung ist es, Neurowissenschaften zu studieren und in der Forschung zu arbeiten.
Viktoriia stammt aus Sjewjerodonetzk in der Ukraine und musste mit Beginn des Krieges gemeinsam mit ihrer Familie nach Deutschland fliehen. In ihrer Heimat hatte sie zuletzt als Fachkraft und Managerin im Dienstleistungssektor eines großen Chemiekombinats gearbeitet.
Ihr Ziel war es, auch in Deutschland wieder im Bereich der Chemielaborarbeit Fuß zu fassen. „Im Industriepark Höchst konnte ich in verschiedene Laborberufe schnuppern,“ erzählt Viktoriia. Die anschließende 6-monatige Einstiegsqualifizierung in einem großen dort ansässgien Unternehmen ermöglichte ihr, die Berufe der Chemielaborantin und Biologielaborantin in der Praxis kennenzulernen. Während dieser Zeit entschied sie sich schließlich, eine andere Richtung einzuschlagen: „Ich habe mich für den Beruf der Biologielaborantin umentschieden. Zum einen, weil ich gut mit Versuchstieren arbeiten kann und zum anderen meine Stärken in der Prozessbeobachtung und Ergebnisanalyse nutzen kann,“ erklärt sie. Begleitet wurde auch sie dabei von dem Team von Wirtschaft integriert am Standort Hofheim.
Der Beruf der Biologielaborantin bietet ihr zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und in der Forschung tätig zu werden. Auch ihr bot das Praktikumsunternehmen einen Ausbildungsplatz als Biologielaborantin ab dem 1. September an. „Ich freue mich sehr darüber, schon bald wieder dort tätig zu sein,“ sagt Viktoriia.
Während des Projekts wurden Viktoriia und ihre Kolleg/-innen von den Projektmitarbeitenden und den Praxisunternehmen unterstützt. „Wir konnten in den Betrieben sowohl unsere zukünftigen Tätigkeiten als auch die Arbeit im Team kennenlernen, was uns sehr bei unserer Entscheidung geholfen hat,“ berichtet sie. Neben der praktischen Erfahrung haben sie auch ihre Deutschkenntnisse verbessert und die Prüfung für die nächste Sprachstufe B2 abgelegt. Nicht nur in beruflicher Hinsicht hat sich ihr Weg gelohnt: „Am Ende des Projekts nehmen wir für die Ausbildungszeit zusätzlich unsere Projektkollegen als Freunde mit“, steht für beide Teilnehmerinnen fest.