Ali, Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik
Ali D. kann stolz auf seinen bisherigen Weg sein: „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt Geselle bin! Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe. Es war ein langer Weg, aber der Schritt, meine Ausbildung abzuschließen, fühlt sich unglaublich gut an“.
Nach der Schule stand Ali D. vor einer wichtigen Entscheidung: „Welchen Berufsweg sollte ich einschlagen? Diese Frage hatte mich lange beschäftigt. Die Idee der Agentur für Arbeit, an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilzunehmen, um verschiedene Berufe durch Praktika kennenzulernen, fand ich sehr spannend. Ich entschied mich, diese Chance zu nutzen, und es stellte sich schnell heraus, dass mich der Metallbereich besonders interessierte“.
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz stieß er schließlich auf die Bauschlosserei Hoppe in seinem Heimatdorf Breidenbach. „Es war eine großartige Möglichkeit, da ich nicht weit reisen musste und der Betrieb mir vertraut war“. Der Weg zur Ausbildung war dann jedoch gar nicht so einfach: „In der Schule hatte ich immer wieder mit Problemen zu kämpfen, was mir zusätzlich Druck machte“. Daher fiel die Entscheidung, zunächst eine EQplus zu beginnen, um in Ruhe und mit Unterstützung in das Berufsleben einzutauchen. Diese Entscheidung beschreibt Ali D. als einen entscheidenden Wendepunkt: „Die EQplus hat mir nicht nur Zeit gegeben, mich auf die Berufsschule vorzubereiten, sondern mir auch geholfen, in einem sicheren Umfeld meine Stärken und Schwächen zu erkennen. Der Weg fühlte sich weniger stressig an, und ich konnte mich gezielt weiterentwickeln. Dazu kam die wertvolle Unterstützung durch das Bildungswerk, das mir bei den Lerninhalten sehr geholfen hat“.
Besonders in einem kleinen Familienbetrieb wie der Bauschlosserei Hoppe konnte Ali D. sehr schnell Verantwortung übernehmen und sein Wissen praktisch anwenden. Der familiäre Umgang und das enge Verhältnis zu seinen Kolleginnen/Kollegen und Vorgesetzten haben ihm von Anfang an sehr gut gefallen. „Es gab keinen anonymen Alltag wie in größeren Unternehmen, sondern eine klare und direkte Kommunikation, die mir half, mich schnell in den Betrieb einzufinden“. Die ländliche Umgebung habe ihm zudem geholfen, sich voll und ganz auf seine Ausbildung zu konzentrieren, ohne den ständigen Trubel der Stadt, erzählt er. „Außerdem schätze ich die kurzen Wege und das familiäre Umfeld – das Gefühl, dass die Menschen sich kennen und sich gegenseitig unterstützen, gab mir ein gutes Gefühl und stärkte mein Selbstvertrauen“.
Trotz der vielen Vorteile musste Ali D. auch Herausforderungen meistern. Er schildert, dass in einem kleineren Ort wie Breidenbach Netzwerke weniger ausgeprägt sind als in großen Städten. Die Auswahl an Ausbildungsplätzen für ihn sei eingeschränkter gewesen. Zudem sei die Anbindung an größere Städte für Weiterbildungen oder Fortbildungsmöglichkeiten nicht immer optimal.
„Ein weiteres Hindernis war meine Herkunft“. Als junger Mann mit türkischen Wurzeln hatte er oft das Gefühl, sich noch mehr anstrengen zu müssen, um die gleichen Chancen zu erhalten. Während seiner Ausbildung wurde er jedoch fachlich und sozialpädagogisch von Wirtschaft integriert begleitet, was ihm half, mit diesen Herausforderungen besser umzugehen. „Durch die Unterstützung eines geduldigen Lehrers, der mir sowohl bei den praktischen als auch den theoretischen Inhalten half, konnte ich mich gut auf meine Prüfungen vorbereiten und diese erfolgreich ablegen“.
Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung und Unterstützung entschied sich der Betrieb, Ali D. einen festen Ausbildungsplatz als Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik anzubieten – eine Chance, die er gerne ergriff. Schließlich konnte er seine Kenntnisse erweitern und seine Fähigkeiten sowohl in der Werkstatt als auch in der Berufsschule stetig verbessern.
Nun ist er stolz darauf, seine Ausbildung abgeschlossen zu haben und nun Geselle zu sein. „Ich habe nicht nur viel über den Beruf gelernt, sondern auch viel über mich selbst. Diese Zeit war eine prägende Erfahrung, die mich sowohl fachlich als auch persönlich weitergebracht hat. Ich freue mich auf die kommenden beruflichen Herausforderungen und darauf, die wertvollen Erfahrungen aus meiner Ausbildung in mein künftiges Berufsleben einzubringen“.
Ali D.‘s Geschichte zeigt, dass eine Ausbildung im ländlichen Raum viele Vorteile bietet – vom engen Kontakt zu Kolleginnen/Kollegen und Vorgesetzten bis hin zu einer ruhigen und fokussierten Lernumgebung. Gleichzeitig macht sie deutlich, dass Herausforderungen wie eine begrenzte Auswahl an Ausbildungsplätzen oder Netzwerken im ländlichen Raum gemeistert werden können, wenn man die richtigen Unterstützungsmöglichkeiten nutzt.
Foto aus der Berufsfelderkundung Metallbau am Standort Wetzlar