Kochgeschichten
Kurz vor Jahreswechsel, am 28. Dezember 2016, wurden fünf junge Geflüchtete, welche an der Einstiegsqualifizierungplus bzw. Ausbildungsbegleitungplus teilnehmen, zu einem Kochtreff der besonderen Art eingeladen.
Gemeinsam mit dem bekannten Koch Abate Abebe Sheferawe und der Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Frau Barbara Akdeniz, wurde gekocht und erzählt.
Von Herrn Abate Abebe Sheferawe erfuhren die fünf Jugendlichen während der Veranstaltung, wie er anfangs in Deutschland zurechtkam. Er wurde 1971 in der Stadt Jimma im Süden Äthiopiens geboren. Seine Fähigkeiten brachten den 19-Jährigen für eine Ausbildung zum Trainer im Jahr 1990 nach Leipzig. „Als ich zurück wollte, hatte sich die politische Lage in Äthiopien verschlechtert.“ Sheferawe beantragte Asyl in Deutschland. Nach einem Jahr erhielt Sheferawe eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis und arbeitete als Tellerwäscher in einem gehobenen Restaurant. „Dort habe ich viel abgeguckt.“ Als er die Erlaubnis für eine Ausbildung erhielt, entschied er sich für Maschinenbau an der Hochschule in Darmstadt und ist heute Diplom-Ingenieur. Während seines Studiums arbeitete er als Koch und legte 2006 bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt die Abschlussprüfung als Koch ab.
Er gründete 2009 den gemeinnützigen Verein „Köche ohne Grenzen“ mit dem Ziel, kulturelle Barrieren zu überwinden sowie Kindern und Jugendlichen einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und Esskultur zu vermitteln.
Ebenso hatte Barbara Akdeniz ein offenes Ohr für die Geschichten der jungen Geflüchteten, die sich nun in einer Berufsausbildung oder einer Einstiegsqualifizierung [EQ] in der Gastronomie im Rahmen von Wirtschaft integriert befinden. Frau Akdeniz stellte fest, dass das Projekt für Jugendliche mit Migrationserfahrung ein sehr guter Türöffner zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt ist.
Dogan Yilmaz, regionaler Koordinator im Projekt Wirtschaft integriert für Darmstadt und Südhessen, war sehr zufrieden mit den "Kochgeschichten" und betonte, dass es ein gelungenes und schmackhaftes Treffen für alle Beteiligten gewesen sei!