"Ich möchte diese Chance nutzen!"
Wiesbaden | Sich ausprobieren, Fähigkeiten entwickeln und einen geeigneten Beruf kennenlernen – darum geht es in dem Projektbaustein Berufsorientierungplus [BOplus]. In diesem Sinne startete der 13. Durchgang der BOplus mit 18 motivierten Teilnehmenden in Wiesbaden.
Die Teilnehmende im Alter zwischen 18 und 39 Jahren sammeln vier Monate lang praktische Erfahrungen in sechs Berufsfeldern, verbessern ihre Deutschkenntnisse und bekommen Unterstützung bei der Ausbildungsakquise. Die Ungewissheiten, die Corona mit sich bringt, machen diese Aufgaben nicht leichter. Viele Aktivitäten, die die Teilnehmenden näher zusammen rücken lassen würden, können nicht stattfinden. Doch auch in solchen Zeiten die eigenen Ziele fokussiert weiterzuverfolgen, das ist eine Fähigkeit, die den Teilnehmenden sicher in ihrem Berufsleben und darüber hinaus von Nutzen sein wird. Im ersten Monat der BOplus glänzten die 15 Männer und drei Frauen jedenfalls schon durch Zuverlässigkeit, Selbstorganisation und beispielhafte Motivation. „Ich möchte diese Chance nutzen!“ sagte Jehad (20) schon in der ersten Woche. Er möchte gern Friseur werden.
Gemeinsam mit dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum [BTZ] der Handwerkskammer Wiesbaden sowie der Innovation Bildung Wiesbaden GmbH [IBW] bekommen die Teilnehmenden z.B. Einblicke in die Bereiche Metall, Maurer, Holz, Maßschneider/-in. Durch die Bearbeitung von berufstypischen Aufgaben, das Erlernen wichtiger Grundbegriffe und Sicherheitsregeln der Berufsfelder sowie des Umgangs mit Werkzeugen erkunden die Teilnehmenden, für welche Tätigkeiten sie Talent haben und was ihnen Spaß macht. Außerdem bekommen sie Unterricht, der ihre deutschen Sprachfähigkeiten fördert und sie darauf vorbereitet, im deutschen Ausbildungs- und Berufsalltag erfolgreich zu sein.
Nach den vier Monaten Berufsorientierung wird ihnen die Entscheidung für einen Beruf leichter fallen und es können Praktika, eine Einstiegsqualifizierung mit Sprachförderung oder sogar eine begleitete Ausbildung folgen. Durch die Integration in den Arbeitsmarkt wird auch die gesellschaftliche Integration erleichtert.
Gefördert und betreut werden die jungen Geflüchteten und Zugewanderten von einem Team aus Ausbildern, sozialpädagogischen Fachkräften und Lehrkräften.